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Mein Leben mit vier Pferden – zwischen Entbehrung, Verantwortung und Glück

  • Autorenbild: Nina
    Nina
  • 11. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Manchmal ist der Alltag mit meinen Pferden anstrengend und fordert alles – doch am Ende des Tages bleibt immer dieses stille Glück, Teil ihres Lebens zu sein.

Vier Pferde zu versorgen, zu bewegen und zu begleiten ist kein leichtes Leben – aber es ist ein ehrliches, sinnvolles und zutiefst erfüllendes.


Ein Zuhause, das nach Heu riecht


Mein Alltag beginnt direkt unter mir – im wahrsten Sinne des Wortes.

Denn meine Pferde leben im Erdgeschoss meines Hauses.

Mein Vater hat einen Teil des alten Stalls mit viel handwerklichem Geschick und Liebe als Wohnhaus umgebaut.

So leben wir unter einem Dach – Mensch und Pferd, in einer stillen Gemeinschaft aus Rhythmus, Verantwortung und Vertrauen.


Wenn ich morgens die Stalltür öffne, begrüßen mich vier Köpfe, die schon auf mich warten.

Das Schnauben, das Scharren, das geduldige Warten auf Futter – es ist ein Klang, der mich trägt.

Jeder Tag beginnt mit Bewegung, mit Fürsorge, mit einem klaren Ziel: den Tieren das zu geben, was sie brauchen.


Verantwortung, Arbeit und Entbehrung


Ein Leben mit Pferden ist kein Hobby – es ist eine Lebensform.

Es bedeutet, im Sommer früh aufzustehen und im Winter bei Dunkelheit noch Wasser zu schleppen.

Es bedeutet, Pläne zu verschieben, weil ein Huf geschlagen oder ein Zaun gerichtet werden muss.


Manchmal fühlt es sich an, als gäbe es wenig Raum für Spontanität – und doch schenkt genau diese Verantwortung eine besondere Erdung.

Wer sich täglich um ein Lebewesen kümmert, lernt, was Verlässlichkeit wirklich bedeutet.

Man lernt, sich selbst zurückzustellen – und darin erstaunlicherweise Frieden zu finden.


Wachsen mit jungen Pferden


Ein besonderes Kapitel meines Lebens ist die Ausbildung junger Pferde – von Grund auf.

Dabei geht es nicht um Kontrolle, sondern um Beziehung.

Man lernt Geduld, Klarheit und Einfühlungsvermögen – Werte, die weit über den Stall hinauswirken.


Jedes junge Pferd fordert mich auf andere Weise heraus:

Es zeigt mir, wo ich innerlich noch unruhig bin, wo ich zweifle, und wo ich vertrauen darf.

Diese stille, tägliche Schulung ist manchmal fordernder als jeder Kurs – und gleichzeitig die schönste Form des Lernens.


Das Gute, das bleibt


Trotz aller Arbeit, trotz Matsch, Stallgeruch und Muskelkater – es gibt kaum etwas, das mir so viel Kraft gibt wie das Leben mit meinen Pferden.

Die körperliche Bewegung hält mich stark, das Draußensein in Wind und Wetter erdet mich, und die Nähe zu den Tieren schenkt mentale Ruhe.


Es ist ein tiefes, stilles Glück, wenn ich abends in den Stall komme, die Pferde zufrieden Heu kauen und ich weiß:

Sie sind versorgt. Sie sind sicher. Und ich habe etwas Sinnvolles getan.


Ein Leben mit Sinn


Manchmal fragen mich Menschen, ob es das wert ist – all die Arbeit, all die Zeit, all die Verantwortung.

Ich lächle dann.

Denn ich weiß: Es gibt kein größeres Geschenk, als für andere Lebewesen sorgen zu dürfen – und dabei selbst innerlich zu wachsen.


„Ein Leben mit Pferden lehrt dich alles, was wirklich zählt: Geduld, Verantwortung und Dankbarkeit.“

 
 
 

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